Günter Eich

Günter Eich (* 1. Februar 1907 i​n Lebus; † 20. Dezember 1972 i​n Salzburg) w​ar ein deutscher Hörspielautor u​nd Lyriker. Zu seinen bekanntesten Werken gehören d​ie Nachkriegsgedichte Inventur u​nd Latrine, d​as Hörspiel Träume s​owie die Prosasammlung Maulwürfe.

Günter Eich bei einer Lesung in Rendsburg, 1967

Leben

Nach e​inem abgebrochenen Ökonomie- u​nd Sinologiestudium i​n den Jahren 1925 b​is 1932 i​n Leipzig, Berlin u​nd Paris l​ebte Eich a​ls freier Schriftsteller i​n Berlin s​owie im Ostseebadeort Poberow. Unter d​em Pseudonym Erich Günter erschienen 1927 a​cht Gedichte d​es zu diesem Zeitpunkt Zwanzigjährigen i​m ersten Band e​iner von Klaus Mann u​nd Willi Fehse herausgegebenen Anthologie jüngster Lyrik, z​u der Stefan Zweig d​as Geleitwort verfasst hatte. 1930 erschien d​ie erste Lyriksammlung u​nter eigenem Namen m​it dem Titel Gedichte. Im Jahre 1931 gehörte Eich z​um Autorenkreis d​er Literaturzeitschrift Die Kolonne. Weitere seiner Arbeiten wurden i​n der Zeitschrift Neue Rundschau veröffentlicht.

Die Jahre 1933 b​is 1940 w​aren die produktivste Zeit a​ls Autor für d​en Rundfunk. Mitte d​er 1930er Jahre veröffentlichte d​ie Zeitschrift Das Innere Reich einzelne seiner Gedichte. Dort erschien a​uch im November 1935 s​eine Erzählung Katharina, d​ie im folgenden Jahr a​ls Buchausgabe herauskam u​nd später a​ls Feldpostausgabe 32 Auflagen erreichte.[1]

Im Jahr 1940 heiratete er die Kabarettistin Else Burk, von der er 1949 wieder geschieden wurde[2] und die sich – hoffnungslos morphiumabhängig – 1951 das Leben nahm. Er wurde 1943 in Berlin ausgebombt, fast alle Manuskripte wurden dabei vernichtet. Erst Zufallsfunde aus einem Nachlass ließen eine intensive und kontrovers geführte Diskussion über Eichs literarisches Wirken und sein Leben in der NS-Zeit zu. Eichs Eintrittsgesuch in die NSDAP zum 1. Mai 1933 ist zweifelsfrei überliefert, aber eine Bestätigung erfolgte nie (Mitgliedersperre).[3] In den Kriegsjahren diente Eich als Unteroffizier im Stab von Jürgen Eggebrecht, der ihn so bis 1944 vor einem Fronteinsatz bewahrte. Zeitweise arbeitete Eich für die literarische Zensurstelle beim Oberkommando der Wehrmacht.[4] Während der NS-Zeit verfasste Eich 150 Rundfunkmanuskripte (mit), darunter 75 Folgen der Funkserie „Deutscher Kalender – Monatsbilder vom Königswusterhäuser Landboten“.[5]

1945 geriet Eich i​n amerikanische Kriegsgefangenschaft, d​ort begann e​r wieder m​it dem Schreiben. Nach d​er Entlassung a​us der Gefangenschaft ließ e​r sich i​n Geisenhausen b​ei Landshut nieder.[6] Dort wohnte Eich b​is 1954 i​n der Spenglerei Schmid, Kirchstraße 71 ¼.

In d​er Zeitschrift Der Ruf erschienen Eichs e​rste Nachkriegsarbeiten, s​o 1946 d​as durch d​ie Kriegsgefangenschaft geprägte Gedicht Latrine. Wegweisend für d​ie Kahlschlagsliteratur i​n den ersten Jahren d​er Nachkriegszeit w​urde das bewusst einfach gehaltene Gedicht Inventur, d​as 1947 i​n Hans Werner Richters Anthologie deutscher Kriegsgefangenenlyrik Deine Söhne, Europa erstveröffentlicht wurde. Beide Gedichte w​aren Bestandteil v​on Eichs erster Nachkriegs-Lyriksammlung Abgelegene Gehöfte, d​ie 1948 publiziert wurde. 1948 stieß Eich a​uch zum ersten Mal z​ur von Hans Werner Richter geleiteten Gruppe 47. Dort g​alt er i​n den Anfangsjahren a​ls der profilierteste Autor u​nd „geheime Star“ d​er jungen Literatengruppe.[7] 1950 erhielt Eich d​en ersten ausgeschriebenen Preis d​er Gruppe 47 für Gedichte, d​ie 1955 überwiegend i​n Botschaften d​es Regens veröffentlicht wurden. 1951 w​urde ihm d​er Literaturpreis d​er Bayerischen Akademie d​er Schönen Künste verliehen. Nach vorübergehendem Zögern d​er Verantwortlichen w​urde Eich i​m selben Jahr i​n den deutschen P.E.N.-Club aufgenommen. Seit 1960 w​ar er Mitglied d​er Deutschen Akademie für Sprache u​nd Dichtung.

Neben Gedichten schrieb Eich a​uch zahlreiche Hörspiele. Besonders bekannt w​urde sein Hörspiel Träume, d​as 1951 z​u heftigen Hörerprotesten führte. Sein Hörspiel Die Andere u​nd ich w​urde 1953 m​it dem Hörspielpreis d​er Kriegsblinden ausgezeichnet. Im selben Jahr heiratete e​r die österreichische Schriftstellerin Ilse Aichinger, a​uch sie e​in Mitglied d​er Gruppe 47. Das Ehepaar l​ebte mit d​en Kindern Clemens (1954 b​is 1998) u​nd Miriam (* 1957) zuerst i​n Breitbrunn a​m Chiemsee, d​ann in Lenggries u​nd seit 1963 i​n Großgmain b​ei Salzburg. Zu d​en bekanntesten Werken Eichs zählt a​uch die 1968 veröffentlichte Kurzprosa-Sammlung Maulwürfe u​nd ihre Fortsetzung Ein Tibeter i​n meinem Büro v​on 1970.

1972 s​tarb Eich i​n einem Sanatorium i​n Salzburg. Sein Wunsch w​ar es, d​ass seine Asche über Bakunins Grab i​n Bern verstreut würde. Nachdem d​ie Friedhofsverwaltung d​em nicht stattgab, w​urde seine Asche i​n den Rebbergen v​on Alfermée oberhalb d​es Bielersees verstreut.[8]

Eich schrieb verhältnismäßig wenig. Seine Lyrik zeichnet s​ich durch e​ine einfache, d​ie Nachkriegsgesellschaft i​n ihrer ideellen Leere spiegelnde Sprache aus, d​ie beim Leser dennoch komplexe Assoziationen u​nd Bilder evoziert. Er g​ilt als Schöpfer d​es poetischen Hörspiels. 1968 w​urde ihm d​er Schiller-Gedächtnispreis verliehen. Eichs Nachlass l​iegt im Deutschen Literaturarchiv Marbach.

Zu seinen Ehren wurden e​in Lyrik- u​nd ein Hörspielpreis gestiftet.

Debatte um Eichs Wirken im NS-Regime

Eich wurde von Axel Vieregg vorgeworfen, er habe „bewußt für den nationalsozialistischen Staat optiert“. Eich selbst sagte später über diese Zeit: „Ich habe dem Nationalsozialismus keinen aktiven Widerstand entgegengesetzt. Jetzt so zu tun als ob, liegt mir nicht.“ Zum Teil wird Eich zur Inneren Emigration zugerechnet. „Eichs Position in den Jahren des Nationalsozialismus ist weder zu heroisieren, noch zu verurteilen“, schrieb Heinz F. Schafroth 1976 in seiner Eich-Monographie.[5]

Auszeichnungen

Werke

Bücher

  • Gedichte. 1930
  • Rebellion in der Goldstadt. Hrsg. von Karl Karst (mit Materialien und Einordnung des 1940 urgesendeten Hörspiels). Buch mit Audio-Kassette. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997 ISBN 3-518-11766-1
  • Züge im Nebel. 1947 (Gilt als Eichs populärstes Prosastück; wurde gegen den Willen des Autors häufig in Schulbüchern abgedruckt)
  • Abgelegene Gehöfte. 1948 (Gedichte mit Illustrationen von Karl Rössing)
  • Untergrundbahn. 1949 (Gedichte)
  • Botschaften des Regens. 1955, ISBN 3-518-10048-3 (Gedichte)
  • Stimmen. 1958 (7 Hörspiele)
  • Zu den Akten. 1964 (Gedichte)
  • Anlässe und Steingärten. 1966 (Gedichte)
  • Kulka, Hilpert, Elefanten. 1968 (Prosa)
  • Maulwürfe. 1968 (Prosa)
  • Ein Tibeter in meinem Büro. 1970 (Prosa)
  • Nach Seumes Papieren. 1972 (Gedichte)
  • Aus dem Chinesischen. 1976 (Gedichte)
  • Gesammelte Werke in vier Bänden. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991
Band I: Die Gedichte. Die Maulwürfe. Hrsg. von Axel Vieregg. ISBN 3-518-40209-9.
Band II: Die Hörspiele 1. Hrsg. von Karl Karst. ISBN 3-518-40210-2.
Band III: Die Hörspiele 2. Hrsg. von Karl Karst. ISBN 3-518-40211-0.
Band IV: Vermischte Schriften. Hrsg. von Axel Vieregg. ISBN 3-518-40212-9.
  • Die Schönsten Märchen aus 1001 Nacht. Hrsg. von Karl Karst. (mit Nachwort zur Textgenese). Insel Verlag, Frankfurt am Main 1996
  • Sämtliche Gedichte. Hrsg. von Jörg Drews. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-518-41859-8.

Briefe

  • Ingeborg Bachmann, Günter Eich und Ilse Aichinger: „halten wir einander fest und halten wir alles fest!“. Briefe (Salzburger Bachmann Edition). Roland Berbig mit Irene Fußl (Hrsg.). Suhrkamp/Piper, Berlin 2021, ISBN 978-3-518-42617-3.
  • Rainer Brambach und Günter Eich „Nichts und niemand kann dich ersetzten. Der Briefwechsel“ Briefe Roland Berbig (Hrsg.). Nimbus. Kunst und Bücher, Wädenswil am Zürichsee 2021, ISBN 978-3-03850-069-8.

Hörspiele

  • Leben und Sterben des großen Sängers Enrico Caruso (zusammen mit Martin Raschke) – Ursendung am 9. April 1931, Funk-Stunde Berlin. Nach Eichs eigener Angabe sein erstes Hörspiel.
  • Ein Traum am Edsin-gol (1932) – Ursendung am 14. September 1950, SDR. Neuproduktionen: NDR 1962, ORF-Oberösterreich 1972. ISBN 978-3-932929-34-2
  • Die Glücksritter. Nach der gleichnamigen Novelle von Joseph von Eichendorff (vor Jan. 1933) – Ursendung am 25. Mai 1933, Deutschlandsender. Neuproduktionen: München 1935, Hamburg 1935
  • Schritte zu Andreas. Ein funkischer Versuch (1935) – Ursendung am 5. Februar 1935, Reichssender Berlin
  • Das kalte Herz. Märchenoper für den Funk nach Wilhelm Hauffs Wirtshaus im Spessart – Ursendung am 24. März 1935, Deutschlandsender. Neuproduktion: BR/RB/SFB/SDR/SR/WDR 1973
  • Weizenkantate (1935) – Ursendung am 11. Mai 1936, Deutschlandsender
  • Fährten in der Prärie. Ein Spiel aus der untergehenden Welt Old Shatterhands und Winnetous. (1936/1959) – Ursendung am 11. Juli 1936, Reichssender Berlin. Neuproduktion: NDR 1959
  • Radium. Nach Motiven des Romans von Rudolf Brunngraber (1937/1951) – Ursendung am 22. September 1937, Reichssender Berlin. Neuproduktionen: NWDR-Hamburg 1951, HR 1952, ORF/NDR/SWF 1981
  • Rebellion in der Goldstadt (1940) – Ursendung am 8. Mai 1940, Deutschlandsender, Reichs-Rundfunk-Gesellschaft
  • Der 29. Februar. Kinderhörspiel für einen Schalttag. Ursendung vermutlich im Schaltjahr 1948. Neuproduktionen: SWF 1984, BR 1984 (ISBN 978-3-89835-512-4), RIAS Berlin 1985.
  • Die Glücksschuhe. Nach Motiven eines Märchens von Hans Christian Andersen – Ursendung am 1. Januar 1949, BR. Neuproduktionen: BR 1974, SDR 1974, BR 1987 ISBN 978-3-89835-512-4
  • Die gekaufte Prüfung (1950) – Ursendung am 20. Dezember 1950, NWDR. Neuproduktionen: ORF-Kärnten 1951, SWF 1952. Eichs erstes Originalhörspiel der Nachkriegszeit. Der Schluss sollte nach Eichs Vorstellung ohne Schlussszene, gänzlich ohne Lösung des Konflikts, geboten werden. Die NWDR-Dramaturgie wollte aber den Hörern zur Erleichterung ihrer Entscheidung drei Modelle einer Schlussszene vorspielen. Es kamen damals etwa 5000 Zuschriften der Zuhörer.
  • Das Diamantenhalsband. Nach der Erzählung La Parure von Guy de Maupassant (1950) – Ursendung am 6. August 1950, SDR (Im Auftrag des SDR.)
  • Geh nicht nach El Kuwehd oder Der zweifache Tod des Kaufmanns Mohallab (1950) – Ursendung am 21. Juli 1950, BR. Neuproduktionen: HR 1950, SWF 1954, SDR 1956, RIAS 1956, NDR 1957, BR 1959, SRG-Zürich 1961, ORF-Wien 1961, HR/NDR/WDR 1978
  • Weizen. Nach dem Roman Die goldene Fracht von Frank Norris (1950) – Ursendung am 13. März 1951, HR (Im Auftrag des HR.)
  • Träume (1950) – Ursendung am 19. April 1951, NWDR. Neuproduktionen: HR 1951, SWF 1955, ORF-Steiermark 1964, BR 1964, Rundfunk der DDR 1981, NDR 2006 (Ursendung am 31. Januar 2007). Die Sendung rief 1951 heftige Reaktionen bei Hörern und Presse hervor. 1954 entsteht der sechste Traum, er ersetzt den zweiten Traum der Urfassung. ISBN 978-3-86717-033-8
  • Sabeth (Sabeth oder Die Gäste im schwarzen Rock) (1951) – Ursendung am 14. Juni 1951, SDR. Neuproduktionen: HR 1953, SWF 1954, NWDR 1954, SRG-Bern 1954, ORF/Reinhardt Seminar 1962, SDR 1983, DRS 1988
  • Reparaturwerkstatt Muck (1951) – Ursendung am 19. Juni 1951, SWF/RB
  • Fis mit Obertönen. Ein groteskes Spiel (1951) – Ursendung am 1. Juli 1951, SDR. Neuproduktion: ORF-Wien 1953
  • Unterm Birnbaum. Nach Theodor Fontane (1951) – Ursendung am 3. September 1951, HR. Neuproduktionen: NDR 1956, BR/NDR 1962, ORF-Tirol 1967
  • Verweile, Wanderer (1951) – Ursendung am 18. November 1951. Neuproduktionen: SWF 1954, ORF-Tirol 1965
  • Die Andere und ich (1951/1958) – Ursendung am 3. Februar 1952, SDR (Regie: Cläre Schimmel), NWDR 6. Februar 1952 (Regie: Gustav Burmester). Neuproduktionen: RWR (Rot-Weiß-Rot) Studio Wien 1953, HR 1962, SRG-Zürich 1969, MDR 1993. Ausgezeichnet mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden für das beste Hörspiel des Jahres 1952.
  • Blick auf Venedig (1952 / Neufassung des Hörspiels 1960) – Ursendung am 27. Mai 1952, SWF (gekürzte Fassung), NWDR 22. Juli 1952 (ursprüngliche Langfassung). Neuproduktionen: SDR 1955, ORF-Steiermark 1954, SRG-Bern 1956, NDR/BR 1960 (Erstsendung der Neufassung am 27. April 1960)
  • Der Tiger Jussuf (1952 / Neufassung des Hörspiels 1959) – Ursendung am 15. August 1952, NWDR. Parallelproduktion: SDR 12. Oktober 1952. Neuproduktionen: HR 1953, ORF-Wien 1954, BR 1962 (Erstsendung der Neufassung am 20. März 1962), ORF 1967, SDR 1985. ISBN 978-3-932929-02-1
  • Die Gäste des Herrn Birowski (1952) / Neufassung der Hörspiels unter dem Titel Meine sieben jungen Freunde (1960) – Ursendung am 28. Oktober 1952, NWDR. Ursendung der Neufassung am 9. November 1960 NDR/BR. Neuproduktion: ORF-Tirol 1961
  • Die Mädchen aus Viterbo (1952 / Neufassung des Hörspiels 1958) – Ursendung am 10. März 1953, SWF/BR/RB. Neuproduktionen: NWDR 1953 (Regie: Fritz Schröder-Jahn), RWR (Rot-Weiß-Rot) Studio Salzburg 1954, HR/SDR 1959 (Erstsendung der Neufassung am 8. Juni 1959). Ausgezeichnet mit dem 1959 zum letzten Mal vergebenen Schleußner-Schiller-Preis des HR.
  • Das Jahr Lazertis (1953/1958) – Ursendung am 25. Januar 1954, NWDR. Neuproduktionen: SWF 1954, ORF-Wien 1959, SRG-Zürich 1969, SWF 1971 (SWF-Produktion von 1954, hinterlegt mit Musik von Ennio Morricone)
  • Beatrice und Juana (1954) – Ursendung am 4. Mai 1954, SWF/BR/RB. Neuproduktion: SRG-Zürich 1965. Fernsehfassung des SWF (ohne Mitwirkung von Eich) 3. Januar 1963. ISBN 978-3-932929-33-5
  • Zinngeschrei (1955) – Ursendung am 25. Dezember 1955, NWDR (Regie: Gustav Burmester). Parallelproduktion: 4. Januar 1956, SDR/NDR (Regie: Otto Kurth). Neuproduktionen: SRG-Zürich 1970, WDR 1992. Fernsehbearbeitung durch Ludwig Cremer und Peter Göbbels, ZDF 23. Dezember 1974
  • Der letzte Tag / Der letzte Tag von Lissabon. Entstanden in Zusammenarbeit mit Ilse Aichinger. (1955) – Ursendung am 31. Januar 1956, BR/SWF/RB (ungekürzte Urfassung). Neuproduktionen: SDR 1961 (gekürzte Fassung, ohne Eichs Einverständnis), NDR 1977 (ebenfalls gekürzte Fassung)
  • Das lachende Mädchen. Nach Pu Sung-Lin (1956) – Ursendung am 15. Juli 1956, NDR (im Rahmen der 10-teiligen Sendereihe Phantastische Erzählungen). Neuproduktion: WDR/HR 1974
  • Die Stunde des Huflattichs (1956 / Neufassung des Hörspiels 1959/60) (Regie: Fritz Schröder-Jahn) – Ursendung am 11. November 1958, BR/NDR. Neuproduktionen: NDR 1964, ORF-Tirol 1968, NDR 1980 (Ursendung der Urfassung von 1956 am 5. April 1980) Insgesamt acht Fassungen im Nachlass.
  • Die Brandung vor Setúbal (1957) – Ursendung am 2. Mai 1957, NDR/BR/HR. Neuproduktionen: ORF-Tirol 1958, SRG-Zürich 1960
  • Allah hat hundert Namen (1957 – Insel-Bücherei 667/1) – Ursendung am 18. Juni 1957, SWF/BR/RB. Neuproduktionen: ORF-Salzburg 1958, SRG-Zürich 1979
  • Omar und Omar, auch unter dem Titel: Der Ring des Kalifen (1957) – Ursendung am 25. August 1957, NDR. Neuproduktionen: ORF-Steiermark 1959, SDR 1962
  • Philidors Verteidigung (1958) – Ursendung: 12. Dezember 1973, WDR. Neuproduktionen: WDR 1977, SRG-Zürich 1977. Angenommen vom NDR, doch von Eich zurückgezogen und auch bei einer späteren Anfrage des SWF nicht mehr zur Produktion freigegeben.
  • Festianus, Märtyrer (1958) – Ursendung am 16. Oktober 1958, NDR/BR
  • Unter Wasser. Marionettenspiel (1959) – Ursendung am 9. März 1978, SWF (Das Stück war als Marionettenspiel konzipiert. Otto Düben stellte gemeinsam mit Ilse Aichinger eine Fassung für Kunstkopf-Stereophonie her.)
  • Der konfuse Zauberer. Nach Johann Nestroys Der konfuse Zauberer oder Treue und Flatterhaftigkeit (1962) – Ursendung am 24. Juni 1962, BR/NDR
  • Man bittet zu läuten (1964) – Ursendung am 15. November 1964, NDR/BR. Neuproduktion: NDR 1974
  • Zeit und Kartoffeln (1972) – Ursendung am 5. Oktober 1972, SWF/HR/NDR. Neuproduktion: SWR 2006, Ursendung 2. Februar 2007
  • Der Strom. Von Schicksal und Zeit – Hörfolge aus dem Nachlass, NDR 1973
  • Gespräch der Schweine / John und Mildred und andere Szenen aus dem Nachlaß – Ursendung am 19. Dezember 1992, NDR
  • Das Wolburg-Fragment (1945), mit einer Vorbemerkung von Axel Vieregg, in: Sinn und Form. – , Bd. 67 (2015), 5, S. [581]–601

Günter Eich schrieb zahlreiche weitere Hörspiele, darunter einige Märchenbearbeitungen, Schulfunkhörspiele u​nd Sendereihen wie:

Literatur

  • Armin Ayren: Eich und die große Zeit des deutschen Hörspiels. Nostalgischer Nachruf auf eine halbwegs schon dahingeschiedene literarische Gattung. In: Stuttgarter Zeitung, 4. Dezember 1999 (Online-Version)
  • Roland Berbig: Am Rande der Welt. Günter Eich in Geisenhausen 1944–1954. Wallstein, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8353-1259-3.[10]
  • Alwin Binder: „Betrachtet die Fingerspitzen.“ Hinweise auf änigmatische Strukturen in Günter Eichs Werk. In: Modern Language Notes. 103/3. April 1988. S. 662–671.
  • Alwin Binder, Heinrich Richartz: Lyrikanalyse. Anleitung und Demonstration an Gedichten von Benjamin Schmolck, Frank Wedekind und Günter Eich. Scriptor, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-589-20832-5.
  • Carsten Dutt, Dirk von Petersdorff (Hrsg.): Günter Eichs Metamorphosen. Winter, Heidelberg 2010. ISBN 978-3-8253-5646-0.
  • Anna Magdalena Fenner: Trauer in der deutschen Nachkriegslyrik. Zur Emotionsgestaltung bei Günter Eich, Marie Luise Kaschnitz und Nelly Sachs. (Gutachter: Simone Winko, Heinrich Detering, Betreuer: Simone Winko) Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen 2015 DNB 106896880X (Dissertation Georg-August Universität Göttingen 2015, Volltext online PDF, 2,8 MB).
  • Axel Goodbody: Natursprache. Ein dichtungstheoretisches Konzept der Romantik und seine Wiederaufnahme in der modernen Naturlyrik (Novalis – Eichendorff – Lehmann – Eich) (= Kieler Studien zur deutschen Literaturgeschichte. Band 17). Wachholtz, Neumünster 1984, ISBN 3-529-03117-8.
  • Aura Maria Heydenreich: Wachstafel und Weltformel. Erinnerungspoetik und Wissenschaftskritik in Günter Eichs „Maulwürfen“. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. ISBN 978-3-525-20602-7.
  • Jürgen Joachimsthaler: Günter Eich im bundesrepublikanischen Kontext. In: Marek Zybura (Hrsg.): Geist und Macht. Schriftsteller und Staat im Mitteleuropa des „kurzen Jahrhunderts“ 1914-1991 (= Arbeiten zur Neueren deutschen Literatur. Band 9). Dresden 2002 S. 255–285, ISBN 3-935712-02-2.
  • Klaus Johann: Das Naturgedicht als Zeitgedicht. Lektüren von Günter Eichs „Frühling in der Goldenen Meil“ (1945), mit einem kurzen Hinweis zur „Wahlverwandtschaft“ zwischen Günter Eich und Ernst Meister. In: Ernst Meister Jahrbuch. 8, 2000/2001, ISBN 978-3-89086-743-4. S. 19–67.
  • Sigurd Martin: Die Auren des Wort-Bildes: Günter Eichs Maulwurf-Poetik und die Theorie des versehenden Lesens (= Mannheimer Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft. Band 3). Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 1995, ISBN 3-86110057-6 (Dissertation Universität Frankfurt am Main 1994).
  • Susanne Müller-Hanpft: Lyrik und Rezeption. Das Beispiel Günter Eich (= Literatur als Kunst.) Hanser, München 1972, ISBN 3-446-11580-3 u. ISBN 3-446-11592-7.
  • Susanne Müller-Hanpft (Hrsg.): Über Günter Eich. (= edition suhrkamp Band 402). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1970.
  • Peter Horst Neumann: Die Rettung der Poesie im Unsinn. Über Günter Eich. Rimbaud, Aachen 2007. ISBN 3-89086-578-X.
  • Iris Radisch: „Absicht des Anarchischen“ Zum 100. Geburtstag des bedeutendsten Dichters der deutschen Nachkriegsliteratur. In: Die Zeit, Nr. 6 vom 1. Februar 2007,
  • Heinz F. Schafroth: Günter Eich (= Autorenbücher. Band 1), Beck, Edition text + kritik, München 1976, ISBN 3-406-06263-6.
  • Susanne Schulte: Standpunkt Ohnmacht. Studien zur Melancholie bei Günter Eich (= Facies nigra. Band 1), Lit, Münster / Hamburg 1993, ISBN 3-89473-657-7.
  • Joachim W. Storck: Günter Eich 1907–1972. Marbacher Magazin. 45/1988. Deutsche Schillergesellschaft, Marbach am Neckar 1988.
  • Joachim W. Storck: Anatomie einer Denunziation: der „Fall“ Günter Eich. In: Peter Rau (Hrsg.): Widersprüche im Widersprechen. Historische und aktuelle Ansichten der Verneinung. Festgabe für Horst Meixner zum 60. Geburtstag. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1996, ISBN 3-631-49154-9, S. 156–182.
  • Axel Vieregg: Der eigenen Fehlbarkeit begegnet – Günter Eichs Realitäten 1933–1945. Edition Isele, Eggingen 1993, ISBN 3-86142-000-7 (Online-Version)
  • Axel Vieregg (Hrsg.): „Unsere Sünden sind Maulwürfe.“ Die Günter-Eich-Debatte (= German monitor. Band 36), Rodopi, Amsterdam u. a. 1996, ISBN 90-5183-927-8.
  • Hans-Ulrich Wagner: Günter Eich und der Rundfunk. Essay und Dokumentation (= Deutsches Rundfunkarchiv: Veröffentlichungen des Deutschen Rundfunkarchivs. Band 27). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1999, ISBN 3-932981-46-4.
  • Peter Walther (Hrsg.): Günter Eich (1907–1972). Nach dem Ende der Biographie. Lukas, Berlin 2000, ISBN 978-3-931836-40-5.
  • Berliner Hefte zur Geschichte des literarischen Lebens. 7 (2005), ISSN 0949-5371

Vertonungen

7. Ende eines Sommers („Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume…“) – 8. Wie grau es auch regnet
  • Beat Furrer: Aria. (1998/1999) für Sopran und 6 Instrumente (Text aus Geh nicht nach El Kuwehd[?])
  • Ulrich Klan: Seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt. Für Chor und Orchester. Nach dem gleichnamigen Gedicht von G. Eich (1988)

Ausstellungen

  • Dauerausstellung zu Günter Eich und seinem Werk in „Schmid’s Laden“ in Geisenhausen[11]
Commons: Günter Eich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Axel Vieregg (Hg.): „Unsere Sünden sind Maulwürfe“. Die Günter-Eich-Debatte. Editions Rodopi, Amsterdam 1995, ISBN 90-5183-927-8, S. 50 f.
  2. Art. Günter Eich auf Daten der deutschen Literatur.
  3. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 130.
  4. Welt.de: Die Dichter, die NSDAP und das Beschweigen danach. Es ist ein Stück von ihnen. Abgerufen am 15. Dez. 2014.
  5. zeit.de: Ein Streit um Eich. Abgerufen am 15. Dez. 2014.
  6. Roland Berbig: Am Rande der Welt. Ort des Lebens und Lebensort: Günter Eichs Geisenhausen. In: Sprache im technischen Zeitalter (Spritz), Heft 189, S. 91–109.
  7. Heinz Ludwig Arnold: Die Gruppe 47. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50667-X, S. 60.
  8. Charles Linsmayer: «Seien Sie furchtlos und schicken Sie mir Verse!». In: Bieler Tagblatt vom 15. Juni 2021 (pdf).
  9. kulturkreis.eu: 1953-1989 Förderpreise, Ehrengaben@1@2Vorlage:Toter Link/www.kulturkreis.eu (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 1. April 2015)
  10. Inhaltsverzeichnis Roland Berbig: Am Rande der Welt. Günter Eich in Geisenhausen 1944–1954
  11. Eich im Schaufenster. Literatur Portal Bayern, abgerufen am 27. Juli 2014.
  12. Stellt seine Gedicht-Übersetzungen aus dem Chinesischen umfassend vor. Nach dem o.a. Sammelband von 1976 erschienen weitere 16 solche Übersetzungen an 3 verschiedenen Stellen posthum 1981–1989.
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